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Mit dem richtigen Money Mindset zur finanziellen Freiheit! 

Veröffentlicht am 15. Mai 2023

Autorin: Isabelle Amschwand

Für viele Menschen und insbesondere für uns Frauen ist das Verhältnis zum Geld ambivalent: Einmal bildet Geld die Grundlage für den persönlichen Wohlstand und eröffnet individuelle Entwicklungsmöglichkeiten, ja hilft gar Träume zu verwirklichen. Ein andermal bereitet es Grund zur Sorge und dessen Mangel kann uns gar in eine ernste Notlage bringen. Obwohl strenggenommen „nur“ ein Tausch- bzw. Zahlungsmittel, sind die Diskussionen rund um das Geld häufig durch viele Emotionen und Berührungsängste, ja gar durch Tabus geprägt.

Eine richtige Einstellung zum Geld hilft dir emotionale Achterbahnen und unliebsame Überraschungen zu vermeiden, welche letztendlich gar deine finanzielle und persönliche Unabhängigkeit gefährden können.  

Meine aktuellen Tipps: 

  1. Ich nehme mir Zeit für mich und meine Finanzen, um Sorge- und Konfliktfaktoren so weit wie möglich zu antizipieren und zu beseitigen. Durch eine rechtzeitige sachorientierte Herangehensweise versuche ich meine Emotionen und inneren Blockaden zu beseitigen. 
  1. Ich rede über Geld mit Vertrauenspersonen in meinem persönlichen, familiären und beruflichen Umfeld. Geld ist für mich kein Tabu, sondern ein Tauschmittel mit einem Wert, dem jeder vertraut und über welches ich spreche. 
  1. Ich verstehe Geld als Entgelt für meine persönlichen und fachlichen Kompetenzen. Ich verkaufe nicht „mich“, sondern verlange eine Gegenleistung für den von mir erbrachten Mehrwert. Das wording, welches wir verwenden, beeinflusst unsere Einstellung zu einer Sache bzw. zum Geld. 
  1. Ich setze mir klare finanzielle Ziele. Ich weiss genau wieviel Geld ich monatlich brauche. Wenn mein Lebenssituation sich ändert, passe ich die Zahlen an, reduziere mein mittelfristiges und langfristiges Sparziel jedoch grundsätzlich nicht. Dabei kenne ich meine Ausgabe und Einnahmen und identifiziere Optimierungspotenzial: 
  • Ausgaben: Wie viel brauche ich monatlich im Minimum für meine Lebenshaltungskosten (Wohnen inkl. Nebenkosten, Versicherungen, Verpflegung, Drittpersonen, usw.)? Wie viel kosten mich meine direkten Steuern? Wie viel brauche ich für meine Hobbys? Welche Sicherheit (Geldpolster) strebe ich an? Wie viel brauche ich insgesamt? 
  • Einnahmen: Ich vergleiche meine Ausgaben mit meinem derzeitigen Gesamteinkommen. Ist die Bilanz ausgeglichen?  
  • Optimierung: Kann ich meine Ausgaben reduzieren und Einsparungsmöglichkeiten identifizieren? Verfüge ich über genügend Flexibilität, um zu optimieren? Kann ich mein Einkommen steigern (begründete Einkommenserhöhung), zusätzliche Einnahmequellen schaffen (z.B. versuchen zu verkaufen oder umzutauschen, was ich nicht mehr brauche) oder etwa Karriereschritte (z.B. in Verbindung mit einer angestrebten Weiterbildung) mit meinem Arbeitgeber anvisieren? Sind all diese Optionen realistisch? 
  1. Ich arbeite für einen attraktiven Arbeitgeber, welcher mir eine gute Absicherung bei Krankheit, Unfall, Invalidität, Tod (für meine Hinterlassenen) und Alter bietet. Die berufliche Vorsorge (2.Säule) ist steuerlich sehr effizient: alle ordentlichen und zusätzlichen Beiträge sind von den direkten Steuern abziehbar und mein Alterskonto (Sparkonto) und deren Zinsen werden nicht besteuert. Die langfristige Rendite ist entsprechend hoch. Als Unternehmerin wende ich die gleichen Prinzipien an. 
  1. Ich optimiere meine Steuern sinnvoll. So zahle ich jedes Jahr Beiträge in einer steuerprivilegierte Säule 3a ein und stelle sicher, dass ich alle möglichen Abzüge geltend mache. Meine Steuerplanung entspricht meiner Lebensplanung. Ich fühle meine Steuererklärung selbst aus. Auf diese Weise prüfe und verstehe ich jedes Jahr meine Situation. Wenn ich Zweifel habe, wende ich mich an Bekannte und/oder Fachpersonen.  
  1. Ich investiere mein zusätzliches gespartes Geld langfristig. Ich optiere für ein diversifiziertes Portfolio, um Risiken zu minimieren, und vergesse dieses Geld, solange ich kann. Ich bin geduldig und bleibe langfristig orientiert. 
  1. Ich treffe im Leben wichtige Entscheidungen rational und nicht allein aufgrund der aktuellen Gefühlslage oder gar geleitet von romantischen Vorstellungen. Eine rationale, umfassende finanzielle Analyse (Pro/Kontra/Lösungen) hilft, langfristige Konsequenzen aufzuzeigen, eine allzu kurzfristige Sichtweise – ja vielleicht gar die Flucht in die einfachste Lösung – zu vermeiden und neue Handlungsoptionen zu erkennen.  

Wir bewegen uns Zeit unseres Lebens auf dem «Geld-Fluss»: Wir akzeptieren seine Dynamik und schwimmen nicht gegen den Strom, antizipieren Veränderungen, planen die Etappen und bleiben dabei realistisch. Die richtige Einstellung zum Thema Geld hilft uns, unser Boot stets im Griff zu haben und seinen Kurs proaktiv zu bestimmen. Die Beseitigung von Tabus aber auch der Wille sich mit dem Thema rational auseinanderzusetzen sind wesentliche Voraussetzung dazu. Mit diesem Money Mindset schaffen wir die Basis für unsere finanzielle Freiheit und unsere persönliche Unabhängigkeit.  


Über die Autorin:

Isabelle Amschwand ist eine unabhängige Verwaltungs- und Stiftungsrätin und spezialisiert sich unter anderem auf die Gestaltung des Wandels, die Governance und die berufliche Vorsorge. Mit der Astia AG unterstützt sie öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Führungskräfte in der Bewältigung ihrer Herausforderungen und Aufgaben. 

Astia SA
Isabelle Amschwand

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