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Der Nutzen von Kryptowährungen abseits von Spekulation

Veröffentlicht am 9. Oktober 2023

Autorin: Karina Metzdorf

Die Geburt von Bitcoin als Antwort auf die Finanzkrise

Um Bitcoin als Mutter aller Kryptowährungen zu verstehen, denke dich zurück in die späten 2000er Jahre. Damals erschütterte die Finanzkrise die Welt, ausgelöst durch eine Finanzwirtschaft, die mit immer grösserem Risiko immer grössere Geldbeträge bewegte, und Geld aus dem Nichts erschuf. Das Vertrauen in Banken schwand, während Regierungen und Zentralbanken hastige Eingriffe in das Finanzwesen vornahmen, um negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft abzufedern.

Aber welchen Wert besitzt unser Geld, wenn es so offensichtlich manipuliert werden kann? Seit den frühen 1970er Jahren ist unser Geld nicht mehr durch die entsprechende Menge Gold gedeckt. Seitdem ist es einzig unser Vertrauen in Zentralbanken, das dem Geld einen Wert gibt. Für unbare Zahlungen im Internet, wie auch im echten Leben benötigen wir Zahlungsdienstleister, die das Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer vermitteln.

Bitcoin ersetzt Vertrauen durch Technologie

Bitcoin fand erstmalig einen Weg, auf diese Zentralinstanzen und Mittelsmänner zu verzichten, indem es Vertrauen durch Technologie und ökonomische Anreize ersetzt. Bitcoin ist digitales Geld, dessen «Münzen» von einem privaten Projekt herausgegeben und ohne Mittelsmänner direkt zwischen den Vertragspartner ausgetauscht werden.

Erst die Technologie der Blockchain macht dies möglich. Eine Blockchain ist nichts anderes als eine dezentrale und nachträglich unveränderliche Datenbank. Jede Transaktion der Bitcoin «Münzen» wird durch ein kryptographisches Siegel verschlossen und auf tausenden Computern weltweit gespeichert. Nachträgliche Manipulation und staatliche Einflussnahme sind ausgeschlossen.

Bitcoin ist eine starke Marke

In nur 14 Jahren hat Bitcoin eine starke Marke aufgebaut. Überall auf der Welt findet sich jemand, der reale Werte gegen Bitcoin zu tauschen bereit ist, ähnlich wie bei Gold. Diesen Siegeszug verdankt Bitcoin seinem Konzept als stabiles Geldsystem: der Mengenbeschränkung, die unter keinen Umständen und von niemandem geändert werden kann, der völligen Transparenz der Zahlungsvorgänge und der Barrierefreiheit. Um Bitcoin zu besitzen und zu handeln, wird nichts weiter als ein Smartphone und Internetzugang benötigt.

Bitcoin ist ein digitaler Wertspeicher

Bitcoin ist vielmehr ein Wertspeicher als ein Zahlungsmittel des alltäglichen Bedarfs. Zahlungsvorgänge dauern lang, sind teuer und fressen unnötig Energie. Für das Bezahlen der Frühstücksbrötchen ist Bitcoin also gänzlich ungeeignet. Sein Mehrwert liegt woanders: als Absicherung gegen Krisen im traditionellen Finanzsystem, in schnellen grenzüberschreitenden Zahlungen, in der Bereitstellung eines Bankkontos für Jedermann und eben als Wertspeicher.

Wie aber kann Bitcoin Wertspeicher sein, wenn dessen Kurs doch hoch volatil ist? Tatsächlich steigt die Nachfrage nach Bitcoin ständig, bei gleichbleibender Menge, was den Preis in Zukunft steigen lassen wird. Ganz im Gegensatz zu unserem traditionellen Geld, dessen Geldmenge stetig wächst und dessen Wert nur durch unser Vertrauen in Zentralbanken stabil bleibt.

Ethereum ist der Weltcomputer

«Warum die smarte Idee der Blockchain nur auf das Verarbeiten und Speichern von Zahlungsvorgängen anwenden?», dachte sich ein junger Kanadier und schuf 2014 die nach Bitcoin zweitgrösste Kryptowährung Ether. Die Idee ist visionär: Anspruch der Ethereum-Blockchain ist nicht mehr nur dezentrales Geld, sondern schlicht dezentrales «alles».

Die Ethereum-Blockchain will der Weltcomputer sein. Alles, was bisher zentral auf nur einem Server läuft und von nur einem IT-Giganten bereitgestellt wird, kann nun dezentral auf vielen Computern laufen. Der Vorteil ist die grösstmögliche Nutzung von IT-Technologie ohne Zentralinstanz. Auf Ethereum gibt es digitales Eigentum, laufen automatisierte Verträge und dezentrale Anwendungen.

Täglich laufen bereits mehrere Milliarden Dollar über Ethereum

Ethereum ist ein Technologie-Ökosystem, auf dem Software-Entwickler eigene Programme laufen lassen können, ohne die Blockchain jedes Mal neu erfinden zu müssen. Wie bei jeder technologischen Neuerung ist auch diesmal zuerst das Finanzsystem aufgesprungen: Auf Ethereum hat sich ein dezentrales Finanzsystem entwickelt, das jede Dienstleistung des traditionellen Finanzsystems abseits von Banken anbietet. Kredite vergeben und aufnehmen, Zinsen erwirtschaften, Versicherungen kaufen und Wertpapiere handeln. Täglich werden auf Ethereum mehrere Milliarden Dollar gehandelt.

Mit der nativen Kryptowährung Ether bezahlt man Rechenleistung und Speicherplatz auf Ethereum. Ether hält das Ethereum-Ökosystem am Laufen. Je mehr Projekte auf Ethereum laufen, desto teurer wird Ether werden, denn auch dessen Menge ist begrenzt. Eine Investition in Ether ist vergleichbar mit dem Kauf einer Aktie eines imaginären Ethereum Unicorn Start-ups zu einem frühen Zeitpunkt.

Tausende andere Kryptowährungen entwickeln den Gedanken weiter

Seitdem sind tausende weitere Kryptowährungen entstanden, die Bitcoin oder Ether verbessern, skalieren oder spezialisieren. Die wenigsten davon werden langfristig Wert bewahren. Mit dem Kauf von Bitcoin sichert man sich gegen eine Krise im traditionellen Geld- und Finanzsystem ab; mit dem Kauf von Ether glaubt man an den langfristigen Erfolg eines dezentralen IT-Technologie Ökosystems. Die weiteren Kryptowährungen sind als Investment nur tiefen Kennern der Branche zu empfehlen.

Traditionelle Börse oder Kryptobörse? Es ist deine Entscheidung!

In Bitcoin und Ether investierst du entweder über klassische Wertpapiere, sogenannte ETP (Exchange-Traded Products), die an der Börse gehandelt werden. ETP sind Schuldverschreibungen, die die Kursentwicklung von Bitcoin oder Ether abbilden. Beim Kauf dieser Wertpapiere solltest du auf physische Hinterlegung achten um sicherzustellen, dass der Anbieter auch wirklich die Kryptowährungen besitzt.

Oder du wagst dich direkt auf die Blockchain. Dann kaufst du Bitcoin und Ether auf spezialisierten Kryptobörsen, und betreibst eine eigene Kryptogeldbörse (eine sogenannte Wallet) mit selbstverwalteten Passwörtern. Für den Kauf auf der Blockchain sind Recherche und Sicherheitsmassnahmen nötig, aber der Aufwand lohnt sich. Denn wie man in der Kryptoszene sagt: Your keys, your coins. Deine Kryptomünzen gehören erst dann wirklich dir, wenn du die Passwörter zu deiner Kryptobörse selbst verwaltest.


Über die Autorin

Karina macht Frauen zur Königin ihrer eigenen Finanzen. Sie selbst ist seit 12 Jahren begeisterte Investorin an der Börse. Vor 5 Jahren hat sie sich in Kryptowährungen verliebt.

Karina ermutigt Frauen die Kraft der Kapitalmärkte für den Aufbau eines eigenen finanziellen Polsters zu nutzen. In Vorträgen, Seminaren und auf ihrem Finanzblog vermittelt Karina Wissen, Motivation und Mut für den Start an der Börse.

Denn Investieren bringt Frauen Freiheit, Freude und Selbstbewusstsein.

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Karina Metzdorf

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