Wieso haben wir Angst zu scheitern?
Autorin: womenbiz ag, Michaela Santschi
Stell dir vor: Du hast eine geniale Idee für ein neues Produkt, eine Dienstleistung oder einen innovativen Ansatz in deinem Business. Doch bevor du überhaupt startest, schleicht sich diese eine Frage in deinen Kopf: «Was, wenn ich scheitere?». Diese Angst ist uns allen vertraut. Obwohl wir wissen, dass Scheitern Teil des Lernprozesses und der persönlichen Weiterentwicklung ist, fühlt es sich bedrohlich an. Aber woher kommt diese Angst überhaupt, und wie können wir lernen, besser damit umzugehen?
Wo kommt unsere Angst zu scheitern her?
Es gibt einige unterschiedliche mögliche Ursachen für unsere Angst zu versagen:
- Unser Selbstwert und das Versagen
Unsere Angst zu versagen ist eng mit unserem Selbstwertgefühl verknüpft. Laut Professor Martin Covington von der University of California ist die Fähigkeit, erfolgreich zu sein, für viele Menschen ein Beweis dafür, dass sie kompetent und damit „würdig“ sind. Das bedeutet: Wenn wir scheitern, fühlen wir uns weniger wertvoll. - Kritische Erziehung und hohe Erwartungen
Viele von uns wuchsen in Umgebungen auf, in denen Fehler nicht als Chance, sondern als Scheitern angesehen wurden. Dieses Muster kann sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen und uns überkritisch mit uns selbst umgehen lassen. - Perfektionismus und unrealistische Ziele
Hohe Ansprüche an sich selbst können dazu führen, dass Scheitern nicht als Teil des Prozesses akzeptiert wird. Stattdessen wirkt jede kleine Abweichung vom „perfekten Plan“ wie ein grosses Versagen. - Negative Erfahrungen und Traumata
Wer in der Vergangenheit schwierige oder traumatische Misserfolge erlebt hat, entwickelt oft eine intensive Angst davor, diese zu wiederholen. Ob es eine misslungene Präsentation oder eine gescheiterte Geschäftsidee war – solche Erfahrungen hinterlassen Spuren.
Wie du mit deiner Angst zu scheitern umgehen kannst
Keine Sorge, du bist nicht allein – und es gibt Strategien, wie du die Angst vor dem Scheitern in den Griff bekommst:
- Redefiniere, was Scheitern für dich bedeutet
Scheitern ist nicht das Ende, sondern eine Chance, zu lernen. Jede Erfahrung, auch die unangenehmen, bringt dich einen Schritt weiter. Stell dir vor, wie viel du durch vermeintliche „Fehler“ über dich und dein Business lernen kannst. - Denke positiv und vermeide negative Selbstgespräche
Negative Gedanken wie „Ich kann das nicht“ oder „Was, wenn alle denken, ich bin unfähig?“ bremsen dich aus. Versuche stattdessen, dir zu sagen: „Ich gebe mein Bestes und lerne aus allem, was kommt.“ - Fokussiere dich auf das, was du kontrollieren kannst
Du kannst nicht alles beeinflussen, aber du kannst deinen Einsatz und deine Vorbereitung steuern. Indem du deine Energie auf das lenkst, was in deiner Macht liegt, baust du Selbstvertrauen auf. - Plane Alternativen
Ein Plan B (oder sogar C) kann dir helfen, weniger ängstlich zu sein. Zu wissen, dass du auf unerwartete Hürden vorbereitet bist, gibt dir Sicherheit. - Verzeihe dir selbst
Wie oft sind wir zu streng mit uns? Erlaube dir selbst, Fehler zu machen, und sieh sie als Teil deines Wachstums. Menschen, die Selbstmitgefühl üben, bewältigen Misserfolge schneller und wagen mehr.
Fazit
Scheitern gehört dazu – im Leben und im Business. Es zeigt uns, wo wir wachsen können, und hilft uns, resilienter zu werden. Als Unternehmerin musst du nicht perfekt sein. Es reicht, wenn du mutig genug bist, es zu versuchen, aus deinen Erfahrungen zu lernen und wieder aufzustehen. Denn am Ende des Tages sind es genau diese Schritte, die deinen Erfolg ausmachen. Trau dich – du bist es wert!
womenbiz ag
Michaela Santschi
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Email: michaela.santschi@womenbiz.ch