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Wer bist du und wofür stehst du?

Veröffentlicht am 15. April 2022

Autorin: Katia Corino

Wandle in vollem Bewusstsein auf dem digitalen Planeten und bleibe deinen Werten treu.

Vor wenigen Tagen stiess ich über den Newsletter einer Buchhandlung auf einen neuen Hersteller von ätherischen Ölen in Zürich. Für mich gleich doppelt interessant, da ich mit meiner Marke ime-Naturkraft solche Öle verwende und das Unternehmen als möglicher Kommunikationskunde spannend für mich ist. Unglücklicherweise hatte der Buchhändler die Website nicht verlinkt, so begab ich mich auf die Suche im Netz. Endlich auf der Website, fand ich keinerlei Informationen über die Unternehmer, das Team oder Ähnliches. Selbst die Angabe der Rechtsform, eine Adresse und auch das Impressum fehlten.

Kommt da nur bei mir der Gedanke auf, dass hier etwas nicht stimmt und die potenzielle Kundschaft gar nicht ernst genommen wird? Ich denke nicht.

Als «Unternehmensimagescout» konnte ich nicht lockerlassen und recherchierte weiter auf den sozialen Plattformen. Resultat: Der Fund von zwei Mitarbeitern, wobei der Firmengründer sich ohne Bild präsentiert und dadurch alles noch ein wenig dubioser erschien. Mein Interesse an einer Zusammenarbeit erlosch im Nu. Vertrauenswürdig fühlt sich anders an.

Stein für Stein, bis zum Gesamtbild

Was zeigt uns diese Geschichte auf?

Sendest du gar kein Signal oder das falsche Signal aus, bleibt die Kundschaft weg und du erntest, was du gesät hast – Kunden, die nicht zu dir passen oder erst gar nicht den Weg zu dir finden.

Als Unternehmer/in digital aktiv zu sein, ist heute unerlässlich. Doch bedenke stets, was du zeigst, und schreibst. Denn, wie bei einem Mosaik, mag ein falsch gesetzter «Stein», das gesamte Bild verzerren oder vom Bild ablenken. Bekanntlich braucht es für eine negative Publicity zehn positive, damit sich der Eindruck wieder wandelt.

Die vergangenen zwei Jahre haben der Online-Präsenz noch mehr Aufwind verschafft. Wer sich bisher nicht wirklich um seinen digitalen Auftritt gekümmert hat, ist spätestens Mitte Coronazeit auf diesen Zug aufgesprungen. Wir posten, kommentieren, bloggen, podcasten und filmen, was das Zeugs hält. Alles mit dem Ziel sichtbar zu sein und doch noch den einen oder anderen Kunden und auch Mitarbeitenden zu gewinnen.

Wie weit du gehst, entscheidest du selbst

Die Macht der digitalen Welt zeigte sich auch mit der BigBäng-Kampagne von einigen Weltkonzernen und namhaften Marken: Sie veränderten ihr Logo und Slogan dahin gehend, dass sie sich öffentlich für die Impfung aussprachen. Diese News gingen wie ein Lauffeuer rundum die Welt. Eine PR-Aktion sondergleichen und kein Fake, wie sich aus Websites und Social Media Auftritten dieser Unternehmen erkennen liess.

Für mich stellte sich die Frage, wie dies bei Kunden, Geschäftspartnern und bei den Mitarbeitenden ankam (Employer Branding?).

Corona hat in vielerlei Hinsicht unser Verhalten verändert. Eine Studie zeigt, dass von Unternehmen unter anderem gesellschaftliche Verantwortung erwünscht ist. Doch wie weit soll diese Verantwortung gehen? Inwiefern ist es als Unternehmen angebracht, sich zu gesellschaftlichen Themen zu äussern?

Das entscheidet jedes Unternehmen selbst und ist sich – hoffentlich – der möglichen Folgen bewusst.

Weitere interessante Resultate aus dieser Studie und das neue Wertdenken – wie Qualität, Transparenz, Nachhaltigkeit, Regionalität, Wunsch nach Nähe und Geborgenheit – der Konsumenten findest du hier

Sprich die Sprache deiner Zielgruppe

Mit deiner unternehmerischen Präsenz, ob on- oder offline, solltest du die Sprache deiner Zielgruppe sprechen. Eine Aussage von Veit Lindau (Speaker, Coach und Buchautor) blieb mir in bester Erinnerung: Am Anfang seiner Karriere wurde er aufgrund seiner gewählten Vortragslokalitäten (bspw. Yogastudios) und seiner Kleidung in die Esoterikecke verwiesen. Männliche Teilnehmer fehlten bei seinen Auftritten meist vollständig. Erst als er beschloss im Anzug auf die Bühne von neutralen Veranstaltungsorten zu stehen, erreichte er ein breiteres und gemischtes Zielpublikum.

Ein paar Tipps zur Umsetzung

Wie erreichst du deine Zielgruppe konkret?

Persönlichkeit, Transparenz und Wohlwollen sind Schlüssel zum Vertrauen.

  1. Zeige dich persönlich, mit eigenen Bildern und auch in Worten.
  2. Erzähle von deinen Erfolgen UND auch von deinen Misserfolgen.
  3. Kommentiere in den Social Medias wohlwollend, ohne Eigenwerbung.
  4. Verlinke und tagge dein Geschäftspartner, Kunden, Mitarbeitenden etc. korrekt, denn nur so kommt deine Wertschätzung auch an ihr Ziel.
  5. Handle nie im Affekt, wenn du dich über einen Beitrag aufregst.
  6. Zeige auf, mit wem du arbeitest und weshalb.
  7. Bleibe deinen Werten treu. (Kennst du deine Werte?).
  8. Gebe aus freien Stücken – ohne Erwartung, dass aus derselben Quelle etwas an dich zurückkommt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen frage deinen Kommunikationsspezialisten oder eine andere Person deines Vertrauens.

Katia Corino

Corino GmbH – Kommunikation mit Herz und Verstand

Kommunikationsberatung für KMU, die ihr WARUM und ihre Werte kennenlernen wollen.


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Katia Corino

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