Wer Stress hat, hat den Sinn des Lebens nicht erkannt
Klingt provokativ, nicht wahr? Meine ich aber genauso. Denn wenn ich etwas richtig gut kann, dann ist es mit der Zeit umzugehen.
Autorin: Karin Huber-Heim
Das Bekenntnis zu unternehmerischer Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft gehört für viele Unternehmen mittlerweile zum guten Ton – und leider oft noch zur Imagepflege. Dabei sind die Ansprüche von Gesellschaft und Politik in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Doch was genau ist zu tun?
Der Begriff «sozial» steht im Zusammenhang mit unternehmerischer Verantwortung für «Gesellschaft» und ist keineswegs mit Wohltätigkeit oder Philanthropie gleichzusetzen. Vielmehr bezieht sich gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmerinnen heute auf Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung einer (globalen) Gemeinschaft, weshalb «Nachhaltigkeit» mit elementaren Begriffen wie Gleichheit oder Freiheit und zunehmend auch mit intakter Umwelt gleichgesetzt wird und das Recht zukünftiger Generationen auf ein gutes Leben zum Inhalt hat.
Vorausschicken möchte ich, dass unternehmerische Verantwortung, egal unter welchem Begriff (Corporate Social Responsibility, Corporate Responsibility, Nachhaltigkeitsmanagement) sie diskutiert wird, kein statisches Konzept ist, sondern ein komplexes dynamisches Themenfeld, das zahlreichen äusseren Einflüssen unterliegt (z.B. kulturelle und regionale Einflüsse, Regulierung, Erwartungswandel). In erster Linie geht es jedoch um die Beziehungen zu den Stakeholdern.
Diese von unternehmerischen Entscheidungen und Aktivitäten betroffenen Personen und Gruppen unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen. Ihre Erwartungen und Ansprüche können sich im Laufe der Zeit ändern. Zu ihnen gehören KundInnen und KonsumentInnen ebenso, wie MitarbeiterInnen, GeschäftspartnerInnen, LieferantInnen oder auch AnrainerInnen, aber auch MitbewerberInnen, BehördenvertreterInnen und die Politik.
Auch unternehmerische Verantwortung wird immer wieder neu definiert, um den sich wandelnden Ansprüchen und Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht zu werden. So unterscheidet sich die Verantwortung eines globalen Lebensmittelkonzerns von der eines internationalen Transportunternehmens oder eines regional tätigen KMU. So wie sich die Erwartungen aufgrund geopolitischer oder klimabedingter Veränderungen wandeln, wird auch die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen von Jahr zu Jahr anders wahrgenommen. Gefragt ist daher ein bewegliches, zukunftsorientiertes Zielbild, das sich nicht nur an rein finanziellen oder technischen Indikatoren messen lässt.
Ein solches Zielbild sind die unternehmerischen Beiträge zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, die 2015 veröffentlicht wurden. In der dazugehörigen Agenda 2023 spielen Frauen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Sustainable Development Goals.
Foto von Mert Guller auf Unsplash
Bereits 2009 stellte die Unternehmensberatung A.T. Kearney in einer Studie fest, dass nachhaltige Unternehmen deutlich besser abschneiden als ihre Wettbewerber. Ihr Erfolgskonzept basiert auf der langfristigen Gesundheit des Unternehmens und nicht auf kurzfristiger Gewinnmaximierung. Sie definieren Nachhaltigkeit weit über die enge Definition von Umweltfreundlichkeit hinaus und setzen auf eine langfristige Strategie statt auf kurzfristige Ergebnisse. Zudem verfügen Unternehmen mit einer implementierten Nachhaltigkeitsstrategie über eine starke Corporate Governance und robuste Risikomanagementstrukturen.
Ernst & Young konnte 2010 in einer Studie nachweisen, dass sich wichtige Unternehmenskennzahlen über einen Zeitraum von fünf Jahren genau dann besser entwickelt haben, wenn mindestens eine Frau im Vorstand vertreten war.
Die Harvard Business Review (HBR) analysierte 2016 Daten von mehr als 2.000 Unternehmen mit dem Ergebnis, dass diejenigen, die sich auf ökologische, soziale und Governance-Faktoren konzentrieren, langfristig eine bessere finanzielle Performance erzielen. Eine Studie des UN Global Compact mit Accenture aus dem Jahr 2019 bestätigte dies und zeigte zudem, dass diese Unternehmen schneller wachsen als ihre Konkurrenten.
Und auch in der Finanzbranche sind Frauen im Bereich Sustainable Finance (Bloomberg, 2020) konstant in der Überzahl und gelten als gefragte Expertinnen. Wenn sich ein Unternehmen also modern, aufgeschlossen, flexibel, zukunftsorientiert, nachhaltig und verantwortungsbewusst aufstellt, ist das laut Studien in der Regel gut fürs Geschäft und Frauen an der Spitze sind ein Indiz für einen erfolgreichen Wandel.
Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash
Als Unternehmerin trägst du ein breites Spektrum an gesellschaftlicher Verantwortung:
Soziale Verantwortung bedeutet Vielfalt und langfristiges Denken – es bedeutet eine erweiterte Sicht der Dinge. Hören wir also auf, den kurzfristigen männlichen Denkmustern in Wirtschaft und Finanzen entsprechen zu wollen und beginnen wir, die Entscheidungsträgerinnen zu sein, die heutige und zukünftige Generationen brauchen, um ihre Zukunft weiterhin lebenswert gestalten zu können.
Frauen sind in der Lage, die heutige Komplexität vielfältiger und gleichzeitiger Herausforderungen in zukunftsfähige Entscheidungen umzusetzen. Damit haben wir einen Schlüssel zur Gestaltung einer besseren, nachhaltigeren Welt in der Hand. Nutzen wir ihn und nehmen wir unseren Platz ein in der Geschichte des 21. Jahrhunderts.
Karin hat langjährige Erfahrung in der Begleitung von Unternehmen jeder Art und Grösse im Bereich ESG-Management, Nachhaltigkeitsstrategie, CSR-Kommunikation, Stakeholder Einbeziehung und Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Sie ist ESG-Aufsichtsrätin und Executive Director des von ihr mitbegründeten Circular Economy Forum Austria, sowie Dozentin und wissenschaftliche Lehrgangsleitung von Executive-Hochschullehrgängen für Nachhaltigkeitsmanagement und Sustainable Finance, in welchem UnternehmerInnen sich auf die Zukunft vorbereiten können.
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Karin Huber-Heim
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