Unsicherheit verstehen & verwandeln – Ein Blick auf uns Selbst - womenbiz

Unsicherheit verstehen & verwandeln – Ein Blick auf uns Selbst

Veröffentlicht am 17. Februar 2025

Autorin: Kathalin Laser

Unsicherheit ist kein Problem, das es zu lösen gilt, sondern eine natürliche Erfahrung, die uns immer wieder begegnen wird. Unser Leben ist ständigem Wandel unterworfen, und mit jeder neuen Phase können Herausforderungen auftauchen, die uns heraus- sowie überfordern. Doch Unsicherheit ist nicht einfach nur ein Mangel an Selbstvertrauen – sie ist ein Zeichen dafür, dass wir uns aus irgendeinem Grund nicht sicher fühlen. Diesem Mangel an Sicherheit nachzugehen, lohnt sich! Denn oft ist er tief verwurzelt und braucht verschiedene Perspektiven für ein ganzheitliches Verständnis.

Zu Beginn: Wir sprechen in diesem Artikel von Unsicherheit, welche uns in unserer Entwicklung hemmt und sich mehr wie eine Blockade anfühlt, weil sie immer wiederkehrt und wir sie nur schwer überwinden können. 

Warum erleben wir Unsicherheit?

Unsicherheit ist nicht nur eine Reaktion auf aktuelle Situationen, sondern oft auch Ausdruck früherer Erfahrungen, die sich als Muster in unserem Verhalten manifestieren. Manchmal schützt uns dieser Mechanismus, manchmal hält er uns aber auch davon ab, neue Wege zu gehen. Der Schlüssel liegt nicht im reinen «Wegmachen» der Unsicherheit, sondern im tiefen Verstehen, woher sie kommt.

Sicherheit als menschliches Urbedürfnis

Das Bedürfnis nach Sicherheit begleitet uns von Geburt an. Es geht nicht nur um die Abwesenheit von Gefahr, sondern auch um ein inneres Gefühl des Gehaltenseins. Wenn wir uns sicher fühlen, sind wir präsenter, authentischer und können unser Potenzial entfalten. Sicherheit kann jedoch nicht nur äusserlich gesucht werden – sie muss in uns selbst zu spüren sein.

Der Blick nach innen – Tiefenarbeit statt Oberflächenlösungen

Oft versuchen wir Unsicherheit mit schnellen Lösungen zu überdecken: Positive Affirmationen, Trainieren neuer Denkweisen oder dem Lernen neuer Verhaltensmuster. Diese Methoden können helfen, sind aber oft «Pflasterlösungen», die das eigentliche Problem nicht berühren. Um Unsicherheit wirklich zu verstehen und langfristig zu verändern, braucht es die Bereitschaft, «tief zu tauchen».

Coaching, Breathwork, psychologische und therapeutische Arbeit, sowie Körperarbeit und achtsame Selbstreflexion sind kraftvolle Methoden, um die Wurzeln unserer Unsicherheit zu erforschen.

Es geht darum, nicht nur das Bewusstsein zu verändern, sondern das eigene Erleben und Fühlen zu vertiefen. Wenn ich meine Unsicherheit bekämpfe, kämpfe ich gegen einen Teil von mir selbst. Doch dieser innere Kampf kostet Energie und verstärkt oft nur das Gefühl der Zerrissenheit. In dem Moment, in dem ich aufhöre, gegen mich selbst anzutreten, entsteht Raum für Annahme und Selbstakzeptanz.

Unsicherheit wird leiser, wenn ich sie nicht ablehne, sondern sie als einen Ausdruck meiner selbst betrachte. Ich kann mich fragen: «Was möchte mir meine Unsicherheit zeigen? Welche tieferen Bedürfnisse oder Ängste stecken dahinter?» In diesem bewussten Wahrnehmen und Erkennen liegt der Schlüssel zur Transformation.

Wege nach innen – Ein integrativer Ansatz

Es gibt viele Wege, um nach innen zu schauen, und «die Lösung liegt in dir» ist ein Satz, den wir in unzähligen Ratgebern lesen. Doch aus meiner eigenen Erfahrung – sowohl in meiner persönlichen Entwicklung als auch in meiner Arbeit, ob in der Begleitung von 1:1 Prozessen in psychologischer Beratung und Coaching sowie in Prozessen der Organisations- und Kulturentwicklung – es zeigt sich immer wieder, dass es keine universelle Lösung gibt, die für alle passt.

Deswegen arbeite ich integrativ, wenn es um Räume für Selbsterfahrung geht. Mein Ansatz ist (tiefen-) psychologisch fundiert, systemisch sowie ressourcen- und lösungsorientiert. Ich schaffe Räume für Verbundenheit – mit sich selbst und anderen. In 1:1 Prozessen kombiniere ich dafür gerne Gespräche mit Breathwork und Achtsamkeitsübungen, um die Wurzeln der Unsicherheit nicht nur rational zu verstehen, sondern auch körperlich und emotional zu erfahren. Mit Teams baue ich zuallererst Vertrauen auf und arbeite an der psychologischen Sicherheit. Diese Methoden ermöglichen es, tief verankerte Muster besprechbar zu machen und nachhaltig zu transformieren.

Prinzipien, um innere Sicherheit zu stärken

Der Weg zur inneren Sicherheit ist individuell, aber einige Prinzipien können helfen:

  • Gefühle zulassen: Statt Unsicherheit wegzudrücken, hilft es, sie zu erforschen und ihren Ursprung zu erkennen.
  • Unbewusste Muster erkennen: Unsicherheit ist oft mit alten Erfahrungen verknüpft. Achtsames Explorieren dieser Prägungen hilft, sie zu verstehen und loszulassen.
  • Körper als Anker nutzen: Atemtechniken und somatische Übungen können das Nervensystem beruhigen, Türen öffnen für ein tieferes Verständnis und ein Gefühl von Erdung schaffen.
  • Selbstmitgefühl entwickeln: Nicht Perfektion, sondern Selbstannahme ist der Schlüssel zu innerer Stabilität.

Fazit

Unsicherheit wird uns immer wieder begegnen – sie ist Teil des Lebens. Doch je tiefer wir uns selbst verstehen, desto mehr können wir ihr mit Ruhe und Vertrauen begegnen. Der Blick nach innen, das bewusste Erspüren unserer Muster und das Entwickeln eines tiefen Sicherheitsgefühls sind kraftvolle Schritte auf diesem Weg. Wahre innere Stärke entsteht nicht durch das «Wegtrainieren» von Unsicherheit, sondern durch das bewusste Erleben, Spüren und Annehmen unseres Selbst.


Über die Autorin

Kathalin begleitet als Wirtschaftspsychologin, Organisationsentwicklerin, Coach und Atemtherapeutin Einzelpersonen, (Führungs-)Teams und Organisationen in Entwicklungsprozessen. Im Fokus ihrer Arbeit steht dabei die innere Motivation und Haltung mit der äusseren Ausrichtung zu vereinen, um resilient und klar Entwicklung in einem gesunden Fluss zu halten.

Sie hat 2017 SeekandFind – Self-Development gegründet, lebt in Berlin und arbeitet in der DACH Region, offline wie online.

SeekandFind Self-Development
Kathalin Laser

Webseite: seekandfind.me
Email: contact@seekandfind.me
Telefon: +49 162 546 83 21

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