New Work – Erfahrungsbericht vom Mut neue Standards zu setzen - womenbiz

New Work – Erfahrungsbericht vom Mut neue Standards zu setzen

Veröffentlicht am 21. August 2023

Autorin: Iris Zenegaglia

Als kleine Digitalisierungs-Boutique sind wir diesen Gegebenheiten schon etwas länger ausgesetzt und haben einige New Work Modelle und Praktiken implementiert. In diesem Artikel möchten wir einen Einblick in unsere Modelle und die Erfahrungen geben, welche wir über die Zeit sammeln konnten.

Homeoffice: Flexibilität und Produktivität vereint

Das traditionelle 9 to 5 Bürokonzept ist nicht mehr zeitgemäss. Die Einführung von Homeoffice als fester Bestandteil der Arbeitskultur hat sich bei uns als grossen Erfolg erwiesen. Mitarbeiter haben die Freiheit, ihre Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, was zu einer gesteigerten Work-Life-Balance und einer höheren Zufriedenheit führt. Zudem sparen sie sich Zeit und Geld für den unbezahlten Arbeitsweg. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Produktivität steigt, da Mitarbeiter in ihrer vertrauten Umgebung konzentriert arbeiten können.

Allerdings haben wir auch festgestellt, dass sich übermässiges Homeoffice negativ auf den Zusammenhalt im Team, die Kreativität und Zusammenarbeit auswirken kann. Unser Wir-Gefühl als Team hat begonnen darunter zu leiden, obwohl wir mehrmals täglich online im Austausch sind; zweimal in der Woche haben wir sogar ein informelles «Social» Meeting, bei dem jeder seine aktuellen High-und Lowlights teilt. Um das Freiheitsgefühl jedoch nicht einzuschränken, setzen wir nicht auf eine Anwesenheitspflicht, sondern bemühen uns darum das Büro attraktiver zu gestaltet. Beispielsweise durch Dschungelbegrünung, Spitzenkaffee, Snacks, einem Gym und zahlreichen Teamevents.

Remotework: Grenzenlose Zusammenarbeit

Wir haben auch das Konzept des Remoteworks integriert, um talentierte Mitarbeiter unabhängig von ihrem Standort zu gewinnen. Wir beschränken uns hierbei auf die angrenzenden Länder der Schweiz, damit die remote arbeitenden Mitarbeiter regelmässig für ein paar Tage ins Büro kommen können. Das ist uns für den Zusammenhalt wichtig und um eine Beziehung mit dem Mitarbeiter/der Mitarbeiterin aufzubauen.

Ein kleiner Knackpunkt ist das Anstellungsverhältnis. Da für die Abgaben der Sozialbeiträge der Ort zählt, wo der grösste Teil der Arbeit vollbracht wird, braucht es eine Anstellung nach lokalem Recht. Damit man sich als kleines Unternehmen nicht auch noch mit der Gesetzgebung anderer Länder beschäftigen muss, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einer Beratungsfirma. Diese Kosten fallen nicht ins Gewicht.

Workation: Erholung und Inspiration vereint

Wir ermutigen unsere Mitarbeiter „Workation“ zu machen. Bei dieser Arbeitsform arbeiten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für maximal 4 Wochen im Jahr von irgendwo auf der Welt. Die Kombination von Ferien und Arbeiten (meist verlängern die Mitarbeitenden ihre Ferien um ein paar Wochen) ermöglicht, sich auch etwas länger in einer neuen Kultur und einem anderen Land aufzuhalten, als dass das mit normalen Ferientagen möglich wäre.

So lohnt sich auch die teilweise lange Anreise und die teuren Reisekosten. Dies wiederum steigert die Kreativität, Inspiration und das Freiheitsgefühl, welches der neuen Generation von Angestellten erstrebenswert ist. Klare Regeln über das Ausmass, Verfügbarkeit und eine gute Internetverbindung sind ein „Must“. Nachteile für das Unternehmen gibt es durch unsere Erfahrungen keine nennenswerte.

Zusätzliche Ferientage: Individuelle Flexibilität

Wir bieten unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, zusätzliche Ferientage zu erwerben. Durch diese Flexibilität können sie ihre persönlichen Bedürfnisse und Verpflichtungen besser berücksichtigen. Wie zum Beispiel mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, eine Leidenschaft zu verfolgen oder einfach nur eine wohlverdiente längere Auszeit zu nehmen.

Die Möglichkeit, zusätzliche Ferientage zu kaufen, gibt den Mitarbeitern ein hohes Mass an Autonomie über ihre Arbeitszeiten und fördert die Work-Life-Balance. Für die Firma entstehen dabei kaum Nachteile. Fehlende Stellenprozente können mit weiteren Mitarbeitern absorbiert werden. Einzig die Ressourcenplanung innerhalb der Teams und Projekte ist etwas aufwändiger. Eine Obergrenze für die zusätzlichen Ferientage sollte definiert werden.

Coworking

Ein unmittelbarer Vorteil des Homeoffice für das Unternehmen liegt im freigewordenen Platz, der nicht mehr regelmässig genutzt wird. Wir haben den Platz genutzt und unser Office in einen Coworking Space umgewandelt. Mit den neuen Büropartnern können wir von Synergien profitieren und gleichzeitig bringen sie neuen Schwung und Abwechslung ins Büro. Und nicht zu unterschätzen, dadurch können wir einen Teil der Miete sparen.

Fazit

Die Zukunft der Arbeit liegt in der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Durch die Integration von Homeoffice, Remotework, Workation und zusätzlichen Ferientagen haben wir eine Arbeitskultur geschaffen, die den Bedürfnissen der Mitarbeitenden der neuen Generation gerecht wird und für das Unternehmen kaum Nachteile hat oder Kosten verursacht.

Auf der positiven Seite stehen dafür motivierte, engagierte und selbstbefähigte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, reduzierte Fluktuation und last but not least sind wir in der Rekrutierung von Talenten viel erfolgreicher.


Über die Autorin

  • Betriebsökonomin FH
  • Lean Six Sigma Black Belt
  • Change Managerin & Organisationsentwicklerin (ZHAW/IAP)
  • Systemische Beraterin (ZHAW/IAP)
  • Management-, Strategie- und Digitalisierungsberatung / Partnerin bei triarc-labs

«Der Mensch digitalisiert für die Menschen» – ich stelle den User in den Mittelpunkt damit der digitale Wandel von allen getragen und gelebt wird. Nur dann ist die Digitalisierung nachhaltig.

triarc labs ltd.
Iris Zenegaglia

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