Verkaufstrainings versagen? Die Macht der Vertriebsangst
Du kannst es, doch tust es nicht? Entdecke, warum Verkaufstrainings oft scheitern und wie du die verborgenen Ängste im Vertrieb überwindest.
Autorin: Giselle Rufer
«Ich hatte einen Traum. Mein Traum war es, eine Uhr zu schaffen, die zum Symbol für das Zeitalter der Frauen, für ihr Talent und für ihre schöpferische Kraft werden sollte. Ich wollte sie für alle Frauen, für meine Mutter, für meine Töchter, für meine Zwillingsseelen. Ich wollte ein sehr starkes emotionales Symbol, das zeitlos ist, Grenzen und Kulturen überwindet und ein Zeichen der Anerkennung für engagierte Frauen ist.»
Vor 25 Jahren gründete Giselle Rufer die Uhrenmarke Delance. Ihre Damenuhren versteht sie als Symbol für die Weiblichkeit.
Es hatte nicht wenige, männliche Stimmen in der Uhrenindustrie gegeben, die sagten, die Marke Delance werde wohl nach höchstens einem Jahr wieder von der Bildfläche verschwunden sein. Das war 1996. Delance-Gründerin Giselle Rufer erzählt, 25 Jahre danach, beinahe beiläufig davon. Männliche Herablassung? Diese Interpretation überlässt sie ihrem Gegenüber. Doch keine Frage: Die Auffassung, dass Frauen Männern nicht ebenbürtig sind, hat ihre Generation mit aller Deutlichkeit zu spüren bekommen. Die 1946 geborene Giselle Rufer hat sich früh dagegen gewehrt. „Ich habe für das Frauenstimmrecht gekämpft. Und ich bin deswegen als Feministin bezeichnet worden“, sagt eine Frau, die sich nicht im landläufigen Sinn als Feministin verstanden wissen will. Doch sie sagt klipp und klar: „Es war schwierig, als Frau seinen Weg zu machen, wenn man sich nicht den damals gängigen Konventionen fügen wollte.“.
Den Weg, den sie für sich gewählt hatte, war denn auch keineswegs einfach. Sie machte eine kaufmännische Lehre, heiratete mit 22 Jahren, bekam einen Sohn und eine Tochter und holte in dieser Zeit die eidgenössische Matura nach. Ein angefangenes Medizinstudium konnte sie aber nicht beenden. Die Belastung war zu gross: Da sie „nur“ studierte und nicht arbeitete, konnte sie ihre Kinder nicht in die Krippe bringen. 1982 schliesslich, die Kinder waren mittlerweile grösser, wagte sie sich ans Informatikstudium, das sie vier Jahre später als erste Frau in der Schweiz mit einem Diplom in Informatik abschloss. 1987 trat sie in die damalige SMH (die heutige Swatch Group) ein, wo sie von Ernst Thomke mit der Einführung der Kinderuhr Flik Flak betraut wurde. Giselle Rufer hatte grossen Erfolg und wurde zu Omega geholt, um das Konzept für eine Damenuhr zu entwickeln. Nach Thomkes Abgang war man bei Omega aber am Konzept nicht mehr interessiert. Sie musste feststellen, dass „die Frau von den Uhrendesignern als geschrumpfte Ausgabe des starken Geschlechts angesehen wurde. Da konnte ich nicht mitgehen.“ Zudem sei ihr bewusst geworden, wie schwierig es für begabte Frauen war, sich eine Stellung mit Verantwortung zu erarbeiten. Nach ihrem Abgang von Omega trat sie bei Lémania ein, wo sie während zweier Jahre als Assistentin des Verkaufsdirektors arbeitete. 1994 schliesslich machte sie sich selbständig und begann ihren Traum einer eigenen Uhr zu verwirklichen.
Sie drückte erneut die Schulbank, belegte an der Universität Neuenburg einen Kurs in Unternehmensführung und verfasste einen Businessplan. Darin schrieb sie unter anderem: „Ich möchte machen, was ich gerne mache. Und das mit Menschen, die ich gerne habe und die gute Arbeit leisten.“ Danach entwickelte sie zusammen mit der Designerin Carol Gygax eine Damenuhr. Ein Uhr, die der weiblichen Zeitrechnung gerecht werden soll.
Ihre Uhren sind daher nicht nur Schmuckstücke und Zeitmesser. Sie sollen ein Symbol sein für Frauen. Ein Symbol dafür, was Frauen alles leisten können, was sie erreichen können in ihrem Leben, wenn sie an sich glauben. Ihre Philosophie bei Design und Herstellung fasst sie wie folgt zusammen: „Das Gehäuse meiner Uhren ist immer gleich. Es hat die Form einer Raute. Diese steht als Symbol für das Leben, für die Mutterschaft. Im Zenit des Zifferblatts bei 12 Uhr befindet sich die Spirale, das Symbol für Norden, Wasser, Weiblichkeit. Der Stein bei 6 Uhr steht für Süden, Sonne und Männlichkeit. Ein unendliches Band verbindet Mann und Frau harmonisch.“
Der Name Delance ist übrigens vom Nachnamen ihres früh verstorbenen Vaters abgeleitet, der mit Nachnamen Fridelance hiess. Als gebürtiger Franzose hatte er sich in den fünfziger Jahren mit seiner Familie aufgrund seiner Tätigkeit in der Uhrenindustrie in Porrentruy niedergelassen. Ihrer Herkunft wegen sei es auch immer ein Bestreben gewesen, französischen Chic und die Schweizer Präzision in ihren Damenuhren zu verbinden, sagt Giselle Rufer.
«Mit grosser Ergriffenheit habe ich den Namen DELANCE gewählt. Er gehört zu mir: international, elegant, rhythmisch. Ich habe diese Uhr für meine Mutter geschaffen und ihr den Namen meines Vaters gegeben – weibliche Logik.»
Pro Jahr verkauft sie ungefähr 500 Uhren. Die Preisspanne reicht von knapp unter 2’000 bis zu rund 85’000 Franken. Absatzmarkt für ihre Uhren sei „ein wenig überall“, wie sie sagt. Auf der Delance-Website hat sie zudem einen sogenannten Konfigurator eingerichtet. Mit diesem Tool kann seine persönliche Uhr selber zusammenstellen, bestellen und kaufen.
Giselle Rufer leitet die Geschicke ihrer Marke seit Anbeginn von ihrer Wohnung im Magglingen aus. Hergestellt werden die Uhren vollumfänglich in der Schweiz. „Im Dreieck Porrentruy, La Chaux-de-Fonds und Grenchen“, wie die Patronne sagte. Delance sei in diesem Sinne ein virtuelles Unternehmen, da sie vorab mit Partnern arbeite, die nicht direkt bei Delance angestellt seien. „Es sind meistens Frauen, die ein Büro oder ein Atelier zuhause haben oder dann sind es kleine Unternehmen, die auch für andere Firmen arbeiten.“ Ihre Rolle sei primär, die grossen Linien vorzugeben. Sie überlasse die Initiative oft ihren Mitarbeiterinnen. „Es ist das Resultat, das zählt.“ Sie hebt hervor, dass es unter Frauen diesbezüglich viel weniger Machkämpfe gäbe.
Ans Aufhören denkt Giselle Rufer noch nicht. Sie habe noch „Lust ein paar Jahre zu arbeiten“. Zumal auch die Nachfolge noch nicht geregelt sei. Sie suche aktiv nach jemandem, der ihr Werk in ihrem Sinne weiterführe.
«Wenn es DELANCE gibt, dann dank der Frauen, die an ihrem Erfolg teilhaben, und dank der Männer, die sie lieben und unterstützen.»
DELANCE Swiss Watches for Women
Giselle Rufer
Telefon: +41323236401
E-Mail: info@delance.com
Webseite: https://www.delance.com/de/
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